Familienpolitik ist nicht Schnee von gestern!
Vor einigen Wochen wurde Familienpolitik aus dem Blickwinkel eines Journalisten erstaunlicherweise als verstaubt taxiert. Dabei offenbart der Blick über den Tellerrand, dass die Strukturen hierzulande hinterherhinken, sich an überkommenen Mustern orientieren.
Von einer flexiblen Elternzeit sind wir, obschon Frauen und Männer gleichwertig ausgebildet werden, nicht zuletzt ob der spröden Haltung des Bundesrats familienentlastenden Forderungen gegenüber, weit entfernt. In Europa stehen Eltern besser da: Von Bulgarien mit 58,5 Wochen bis hin zur Slowakei mit 34 Wochen gibt es fast überall eine Elternzeit. Selbst Italien führt 47 Wochen «congedo parentale».
Die Folgen sind: Diskriminierung von Frauen bei Anstellungen, Löhnen und Karrierechancen, der Fachkräftemangel in weiblichen Berufsfeldern und stark abflachende Geburtenraten. Nicht nur der Return of Investment im Bereich der Ausbildung von Frauen ist unzureichend, die Wirtschaft muss immer mehr ausländische Arbeitskräfte rekrutieren. Man tut sich sehr schwer mit der Eliminierung negativer Erwerbsanreize: Dass die Angebote der schulischen und schulergänzenden Betreuung teuer sind und an einen altmodischen Flickenteppich erinnern, führt sogar dazu, dass in einigen Gemeinden Private die Initiative ergreifen müssen.
Viele Familien kämpfen mit der Vereinbarkeit: es darf nicht sein, dass ohne Grosseltern beruflich nichts mehr geht. neo – Die sozialliberale Mitte J+ findet, dass es Zeit ist, dass sich Bundesbern endlich für unsere Familien bewegt!