Weltfremde Klimawandelleugner
Graubünden hat unlängst sein Klima- und Innovationsgesetz verabschiedet und wappnet sich damit in Zeiten, in denen sich der finanzpolitische Horizont verdüstert, zukunftsorientiert gegen die Folgen der menschgemachten Erwärmung. Die Kommunikation von Bundesrat Rösti, dass die Bergregionen auf sich selbst gestellt sein werden, enthüllt in aller Deutlichkeit, welch steife Brise uns künftig aus Bern entgegenwehen wird.
Die Zeche für die Ablehnung des kantonalen Klimagesetzes hierzulande bezahlen werden die Gemeinden. Sie dürfen sich bei den Parteien bedanken, die mit Märlis von Fleischverboten und der Notwendigkeit von mehr Baggern statt Gesetzen die Bevölkerung in die Irre geführt haben. Dabei wird die Bekämpfung der massiven Auswirkungen des Klimawandels in den Alpen vor allem eines: kosten, kosten und nochmals kosten. Und ohne passende Instrumente wird die Bewältigung von Ereignissen für alle Betroffenen zu einem regelrechten Spiessrutenlauf, wie jeder bereits betroffene Gemeindepräsident gut und gerne bestätigt. Denn: Kanäle und Töpfe zur verträglichen Abwicklung fehlen.
Bereits jetzt zeitigen die sich häufenden Naturkatastrophen und -ereignisse nicht nur massive Auswirkungen auf die Finanzen, sondern auch auf das Wirtschaftsleben. Krasse Buchungsrückstände für den Sommer gibt es nicht nur im leidgeprüften Lötschental zu beklagen, sondern auch in Regionen mit gesperrten Wanderwegen. Ein Walliser Klimafonds und gesetzliche Vorgaben hätten die dringend notwendigen Optionen geschaffen, denn die doppelte Ausgaben- und Schuldenbremse zieht enge Schranken. Aber die weltfremd-wissenschaftskritischen Leugner frönen in ihren Stellungnahmen weiter der populistischen Vertoschterei von Wetter und Klima, vermutlich, um davon abzulenken, wie deutlich sich bereits abzeichnet, dass man die kantonale Lösung blauäugig in den Sand gesetzt hat.