Wer finanziert die langwierige Wolfsjagd?
Nachdem sich die erste Euphorie und das Jagdfieber in Sachen Wolf gelegt haben werden, werden auch beim Thema der Regulierungen wieder der Alltag und die Ernüchterung einkehren. Die hohen, ob der bundesrätlichen Kehrtwende bei der Bevölkerung geweckten Erwartungen werden, wie Experten wie der Präsident der Walliser Jägerschaft ankündigen, wohl nicht rasch erfüllt werden können. Denn die Wolfsjagd ist ein schwieriges, ein herausforderndes, ja ein zeitraubendes Unterfangen mit etlichen Tücken. Brauchen wird es daher vor allem eines – einen langen Schnauf, Geduld, Personal und Geld.
Da stellt sich nicht nur die Frage, welche Möglichkeiten das Budget der kantonalen Dienststelle bieten wird. Auch der Umstand, wie lange sich hinreichend willige Jägerinnen und Jäger nach der regulären Jagdsaison werden begeistern lassen, sich bei - 15 Grad in unwegsamem Gelände stundenlang in eisigen Winternächten auf Wolfslauer zu begeben, wirft bereits in mittelfristiger Sicht Fragezeichen auf. Denn wer kann es sich nach durchwachten Stunden schon erlauben, immer wieder übernächtigt und übermüdet zur Arbeit zu erscheinen.
Langer Rede kurzer Sinn: Bundesdirektiven allein führen den Kanton in einer finanziell grundsätzlich angespannten Situation nicht zum gewünschten Erfolg. Aus diesem Grund fordern wir mit unserer vom Grossrat angenommen dringlichen Resolution, dass Bern seine Verantwortung wahrnimmt und den von der Wolfsproblematik besonders betroffenen Berggebieten mindestens finanzielle Hilfe leisten wird. Zudem muss die entgegen der Vorankündigungen im Jagdgesetz nicht geregelte Frage der Finanzierung grundsätzlich zukunftsweisend geklärt werden. Damit die besonders stark betroffenen Alpenkantone nicht wie in den vergangenen Jahrzehnten weiterhin in die Wolfsröhre schauen werden!